Bepado soll die neue Plattform für Onlineshops werden, um sich gegenseitig mit Produkten zu vernetzen. Der Gedanke von Shopware (die Macher hinter Bepado) ist recht einfach erklärt. Über Bepado können wir in unserem Shop Artikel aus anderen Shops übernehmen, um so unser Sortiment sinnvoll zu erweitern. Anders herum geht es natürlich auch. Artikel aus unserem Shop können wir für andere Händler freigeben, sodass die Reichweite noch stärker wächst.
Shopware hat Bepado vor wenigen Tagen in einen geschlossenen Beta-Test geschickt, in welchem noch kein „echter“ Shop angebunden werden kann, aber stattdessen ein gut gefüllter Demoshop zur Verfügung steht. Zusätzlich haben wir Zugangsdaten für die Bepado Plattform erhalten. Mit sehr großer Neugierde und auch Vorfreude haben wir uns deswegen gleich mal ans Werk gemacht, um Bepado in Verbindung mit Shopware zu testen. Diesen ausführlichen ersten Eindruck mit allen relevanten Funktionen, möchten wir Ihnen im folgenden Artikel genauer zeigen.
Erster Eindruck von Bepado.de
Als erstes untersuchen wir natürlich die Oberfläche von Bepado. Diese sieht auf den ersten Blick nach einem Social Network wie Facebook oder Google+ aus, aber das ist Bepado in Teilen auch. Händler und Lieferanten haben die Möglichkeit sich gegenseitig zu vernetzen, wie wir es aus Facebook mit unseren Freunden her kennen.
Die Funktion des Social Networks kann in der Praxis durchaus große Vorteile haben. Schließlich lassen sich dadurch neue Geschäftsbeziehungen aufbauen, die vorher gar nicht möglich gewesen wären. Deshalb schauen wir in unsere Kontaktliste. Dort finden wir die Libri GmbH, welche als erster großer Lieferant für Bepado zur Verfügung steht.
Sollen weitere Informationen, vor allem die durch den Kontakt bereitgestellten Artikel erscheinen, muss nur dieser Kontakt angeklickt werden und die Profilsicht wird angezeigt.
Hier erhalten wir alle nötigen Informationen über das Unternehmen. Da es uns jetzt aber wirklich in den Fingern juckt, möchten wir nun endlich mal eine der Kernfunktionen von Bepado testen: Einen fremden Artikel in unser Sortiment übernehmen! Dazu klicken wir den Reiter "Produkte" an und bekommen eine Auflistung aller von Libri bereit gestellten Artikel angezeigt. Werden Artikel gesucht, die keiner der Kontakte anbietet, kann die allgemeine Suchfunktion genutzt werden.
Den nun abonnierten Artikel finden wir dann unter dem Menüpunkt "Produkte" und "Abonniert". Bisher ist ja alles ziemlich gut gelaufen und die gesamte Webseite lässt sich wirklich intuitiv bedienen. Hier hat das Team von Shopware einen wirklich guten Job gemacht.
An dieser Stelle fällt uns direkt etwas auf. Wir wollen schließlich an den externen Artikeln auch etwas verdienen, was in diesem Fall nicht passieren würde. Unter dem empfohlenen Verkaufspreis wird uns die Marge angezeigt, die derzeit bei 0,00 € liegt. Genau an dieser Stelle ist es etwas unklar, wie hier am besten vorzugehen ist, da es zwei Möglichkeiten gibt den Verkaufspreis zu bestimmen:
- Wenn wir selbst einen Artikel freigeben (dazu gleich mehr), dann können wir einen prozentualen "Rabatt" angeben. Der andere Händler bekommt den Artikel also günstiger, als den originären Verkaufspreis und kann dann selbst entscheiden, zu welchem Verkaufspreis er den Artikel dann verkauft.
- Sobald der Artikel in unserem Shopware Shop integriert ist, haben wir vollen Zugriff auf alle Daten. Es ist so, als ob wir ihn selbst eingestellt hätten. Deshalb können wir natürlich auch den Preis anpassen. Ob das dann aber im Sinne von (in diesem Fall) Libri und der in Deutschland geltenden Buchpreisbindung ist, sei zu diesem Zeitpunkt einfach mal dahingestellt.
Abonnierte Artikel im eigenen Shop verkaufen
Da wir jetzt einen Artikel über Bepado abonniert haben, möchten wir ihn natürlich auch im Shop verkaufen. Hierzu müssen wir in unser Shopware Backend, wo wir das Bepado Plugin unter "Marketing" finden.
Wenige Minuten, nachdem wir den Artikel auf Bepado abonniert haben, erscheint dieser unter "Abonnierte Produkte (Import). Für größere Sortimente gibt uns Shopware die Möglichkeit, nach Herstellern und aktiven, sowie noch aktiven Artikeln zu filtern. Zudem ist eine Suchfunktion integriert. Soll der Artikel bearbeitet oder individualisiert werden, kann dies in Shopware in gewohnter Weise vorgenommen werden: Einfach das Stift-Symbol klicken und die typische und bekannte Maske erscheint. Auch in der normalen Artikelübersicht erscheinen nun die abonnierten Artikel. Diese sind mit einer speziellen Artikelnummer gekennzeichnet, welche mit "BP" beginnt.
Sobald der Artikel aktiviert wurde, erscheint er auch sofort im eigenen Online Shop. In der Artikelansicht wird jedoch darauf hingewiesen, dass es sich hier um einen "Marktplatz Artikel" handelt.
Eigene Artikel auf Bepado freigeben
Lassen Sie uns nun den umgekehrten Weg gehen und einen eigenen Artikel auf Bepado für andere Online Shops freigeben. Hier beginnen wir natürlich erst einmal in unserem Shopware Shop. Unter "Kategorie-Mapping" müssen wir unsere Kategorien mit denen von Bepado verknüpfen. Somit haben es andere Händler leichter nach den für sie richtigen Zusatzartikeln zu suchen. Ist das getan, können wir unter "Freigegebene Produkte (Export)" einen geeigneten Artikel auswählen. Auch hier stellt uns Shopware wieder umfangreiche Filter und eine Suchfunktion bereit. Ob ein Artikel bereits bei Bepado gelistet worden ist, sieht man an der Spalte "Status".
Nach wenigen Minuten steht der Artikel im Account auf Bepado.de unter "Produkte" und "Freizugeben" bereit. Ist alles korrekt, dann kann der Artikel hier für die eigenen Kontakte freigegeben werden. Übrigens, kann jedem einzelnen Kontakt ein individueller Rabatt, der dann seine Handelsspanne wird, eingeräumt werden. Gutes Networking auf Bepado kann sich somit durchaus auszahlen!
Fazit
Bepado macht schon zum jetzigen Zeitpunkt einen sehr ausgereiften und vor allem durchdachten Eindruck. An einem kleinen, aber sehr entscheidenden Detail möchte ich das aufzeigen. Wird der gleiche Artikel beispielsweise auf 10 verschiedenen Shops verkauft und alle nutzen die gleiche Artikelbeschreibung, dann haben alle 10 Shops ein "Duplicate Content" Problem. Und wie wir wissen, wird das von Google abgestraft. Zu diesem sehr zentralen Problem bietet uns Shopware zwei Möglichkeiten. Zum einen können wir die Artikelbeschreibung individualisieren, da wir ja vollen Zugriff auf die importierten Artikeldaten haben. Zum anderen können wir in den Einstellungen vom Bepado Plugin generell alle Artikel auf "No Index" setzen und damit Google sagen, dass die Artikel von Bepado nicht in den Google Index aufgenommen werden sollen. Auch die nötige Vernetzung von Kontakten gibt jedem Lieferanten die Möglichkeit, dass seine Artikel nicht auf jedem Shop verkauft werden können. Gerade in Bezug auf Markenimage ist das ein sehr wichtiges Detail.
Was nicht wirklich funktionieren wird (oder ist noch gar nicht angedacht), ist die Implementierung von "regulären" Lieferanten, die gar nicht im Endkundengeschäft tätig sind. Das ganze System von Bepado ist bisher darauf ausgelegt, dass sich Online Shops jeder Größe vernetzen können.
Dieser erste Eindruck wirkt äußerst positiv auf uns und wir freuen uns auf den ersten Test mit einem "echten" Shop.
Welche Erfahrungen haben Sie bisher im Beta Test machen können?
Haben Sie Fragen zu Bepado?
UPDATE: Bepado ist mittlerweile in der Closed Beta. Zu den vorgenommenen Änderungen nach diesem Artikel haben wir einen neuen zu Bepado verfasst.